Internationales Materialdatensystem (IMDS) (Dienstleistung)IMDS ist die Abkürzung für „International Material Data System“, was „Internationales Materialdatensystem“ bedeutet und in Zusammenhang mit der Automobilindustrie steht. In diesem System werden Werkstoffe aufgelistet, gesammelt und archiviert, die in einem Automobil eingesetzt werden. Auf sogenannten Materialdatenblättern werden alle Informationen zu einem Automobil gesammelt – von der Herstellung, über die Benutzung bis hin zum Recycling und der Entsorgung. Alle Daten werden auf Bauteilebene erfasst. So wird genau dokumentiert, aus welchen Materialien ein Automobil zusammengesetzt wurde. Auch die Lieferkette wird transparent dargestellt. IMDS zur Ermittlung der Verwertungsquote. Das Realisieren eines internationalen Materialdatensystems wurde notwendig, nachdem die Altautorichtlinie vom 21.06.2003 in Kraft getreten ist. Diese Richtlinie verpflichtet Zulieferer der Automobilindustrie, die genauen Inhaltsstoffe ihrer Produkte nachzuweisen, um die Verwertungsquote ermitteln zu können. Denn bis zum 1. Januar 2015 müssen mindestens 95 Prozent eines Altfahrzeugs wiederverwendet und verwertet werden. Das IMDS ist daher eine Dienstleistung, welche die Wiederverwertung von Altautos erleichtern soll, da alle für das Recycling benötigten Daten in dem System aufgelistet werden. IMDS wurde von den Automobilherstellern Audi, BMW, Ford, HP, Opel, Porsche, Volkswagen und Volvo gemeinsam entwickelt. Andere Hersteller haben sich dem Verbund angeschlossen, weshalb das Materialdatensystem im Laufe der Zeit zu einem globalen Standard wurde. Der Zugang zu diesem System ist beschränkt. IMDS als internetbasierte Plattform. IMDS ist über eine internetbasierte Plattform zu erreichen, die von dem Unternehmen HP aus Rüsselsheim realisiert wurde. Auf diese Weise können Hersteller und Zulieferer in Echtzeit auf die Materialdatenblätter zugreifen. Die Datenblätter werden von Mitarbeitern der Zuliefererindustrie angefertigt, korrigiert und ergänzt. So entstehen aus Zeichnungen, Dokumenten und Werkstoffanalysen komplexe Materialdatenblätter, mit deren Hilfe bestehende Standards kontrolliert und abgeglichen werden können.